Plötzlich ist es Abend
Roman, 1995
Erhältlich als Taschenbuch wie als eBook bei Penguin Verlag

Für den Roman fand sich lange kein Verlag. Hauptargument: Literaturfreunde interessierten sich derzeit nicht für Rußland.

"In Rußland war ich seit 1978 fast jährlich, oft wochenlang. Russisch spreche ich fließend. Russische Vorfahren oder Verwandte habe ich nicht.
Die Affinität begann, als ich 15 oder 16 war: Ich hörte auf einer Schallplatte Mussorgskijs Oper "Boris Godunow". Den Komponisten Mussorgskij verehre ich bis heute wegen seiner Originalität und Tiefe, seiner geistigen Unabhängigkeit, seiner Zartheit und seinem Humor. Ich beschloß, Russisch zu lernen und Regisseurin zu werden, damit ich "Boris Godunow" inszenieren könnte.
Teil dieses Weges war ein Gaststudienjahr an der Leningrader Theaterakademie 1981/82. Es brachte außer Kursen und Seminaren auch private Erfahrungen und Freundschaften. Die Kontakte aus jener Zeit habe ich gehalten. Was mich bewegte an Geschichten und Sinnfälligem, habe ich notiert. Ich hatte immer das Gefühl, es sei ein großer und wichtiger Stoff. Ich bedauerte, daß ich nicht imstande war, ihn zu gestalten.
Schließlich habe ich es doch versucht, weil ich fand, es wäre schade, wenn er vergessen würde." PM, 1995

Für den Roman fand sich lange kein Verlag. Hauptargument: Niemand interessiere sich derzeit für Rußland. Schließlich schickte die Autorin drei Seiten aus dem Manuskript an Hans Magnus Enzensberger, der es dem Eichborn-Verlag empfahl. Dort erschien es im Herbst 1995.

Die Rezeptionsgeschichte begann mit einem Totalverriß im Sommer 1995 bei den Literaturtagen in Klagenfurt. Inzwischen ist das Buch ein Longseller (über 60.000 verkaufte Exemplare).