Justizpalast | |
Roman, 2017 | |
Erhältlich als Taschenbuch wie als eBook bei Penguin Verlag | |
Justizpalast | Rezensionen | |
„Nur drei Sätze, weil sie ermutigend sind! Wissen Sie, unser Staat hat doch einige Juristen hervorgebracht, die funktionieren. Das Unrecht geht immer weiter, aber das Bemühen um Gerechtigkeit auch! Darf ich?“, fragte Blank erwartungsvoll. Auch Blank freute sich. Beide, die angeschossene Richterin und der ramponierte Schicksalsgefährte, saßen auf der spartanischen Sitzgruppe im toten Ende des Ganges und freuten sich. „Wunderbar“, sagte Thirza. „Wenn das ein Roman wäre, müsste er hier enden.“ |
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„Wer aus diesem Roman herauskommt, der ist nicht nur fortan in lingua iustitiae gestählt, ohne selbst vor Gericht gemusst zu haben, der ist auch klüger.“
„Dies ist ein ganz besonderer Roman: Ein Grundkurs in Jura und zugleich eine berührende Geschichte.“
Die rechte Art zu leben, zu lieben und Recht zu sprechen, sie werden eins. Obwohl keins von den Dreien ohne Tragik bleibt. Aber auch nicht ohne die
befreiende Kraft der Ironie. Wie die Autorin immer wieder augenzwinkernd aus ihrem Erzählkonstrukt heraustritt, die Handlung kommentiert und
sogar ihre Hauptfigur beiseite sprechen lässt, das gibt dem Roman eine schwebende Leichtigkeit, die alles Schwere ins Gleichgewicht bringt. Kurzum: ein Meisterwerk!
„Justizpalast ist lehrreich durch sachliche Informationen und lustig entlang seiner Typen, die richten und gerichtet werden; es ist realistisch insofern, als
es sich des Mangels an Gerechtigkeit bewusst ist; und philosophisch, wo es mehr Fragen stellt als Antworten gibt. […] Wunderschön und beispielhaft.
Die Natur des Menschen, die im Grunde vor Gericht in Klarheit vor dem Gesetz überführt werden soll, wird innerhalb der Prozesse immer mehr
zum Rätsel. […] Die Befürchtung jedoch, dass das serielle Bauprinzip des Romans, das auf einer unablässigen Abfolge von Gerichtsfällen beruht, in
die Monotonie führen könnte, unterschätzt die erzählerische Kraft Petra Morsbachs und ihr Vermögen, die Fallgeschichten im Akt des Erzählens
selbst in allgemeingültige Parabeln zu verwandeln. […] „Justizpalast“ ist ein zutiefst humanes Buch. Und ein Roman, der dem Rechtsstaat, bei allen
Lächerlichkeiten, Eitelkeiten und Aktenbergen, ein Loblied singt. Mit Sinn für Komik, Tragik und sprechende Details […] schickt Morsbach ihre Heldin auf eine nie langweilige Reise ins Innere eines Rechtssystems, das bei aller Demokratie seine Unüberschaubarkeit behält. Großartig etwa im Kapitel über die Gnadenbürokratie: ein romantisches Instrument im Orchester der Justiz. Dahinter stehen viele Fragen: Worin liegt die Kraft des Urteils, wozu ist Gerechtigkeit gut, warum ist die Justiz permanent überarbeitet, was hat Rechtsprechung im Richteramt mit dem Glauben an ein gelingendes Leben und mit privatem Glück zu tun? Ein brillanter Roman, ein Lesegenuss, nicht nur für Juristen, lehrreich, unterhaltsam, spannend bis zur letzten Seite, hochgradig empfehlenswert. Prof. Dr. Michael Braun, Kleine Bücherschau zur Frankfurter Buchmesse |